Vitamin A scheint wichtig in der Entwicklung und Regeneration des Riechepithels [1]. Laut Toth et al. 2004 [2] gab es eine unkontrollierte Studie von Duncan und Briggs 1962, bei der 50 von 56 Patienten durch Vitamin-A-Gabe eine Verbesserung des Riechvermögens erzielten. 1988 konnte Hendriks dieses Ergebnis nicht reproduzieren.
In einem Artikel von Garret-Laster et al.1984 [3] wurden 37 Patienten mit Vitamin-A-Mangel (niedrige Serumwerte) und gesicherter Leberzirrhose mit oraler Vitamin-A-Gabe 10.000 µg täglich für 4 Wochen therapiert. Es zeigte sich eine Korrelation zwischen Normalisierung des Vitamin-A-Serumspiegels und der Zunahme des gebesserten Riechvermögens.
Fazit: In unserer Gesellschaft ist Vitamin-A-Mangel selten. Da es ein fettlösliches Vitamin ist und Überdosierung möglich ist, erscheint es eher nicht sinnvoll, Vitamin A als Routinetherapie einzusetzen.
Auch hier gibt es eine Arbeit über partielle Gastrektomie mit Vitamin-B12-Mangel-Syndrom und Rückbildung des Riechverlustes unter Vitamin-B12-Gabe [4]. Toth et al. 2004 [2] beschreiben, dass es in der Literatur keine Arbeit gibt, die einen positiven Effekt von Vitamin B auf Riechstörungen nachweist. Es gebe einen Bericht, in dem kein Effekt nachgewiesen wurde.
Laut Damm et al. 2004 [5] gibt es keinerlei Untersuchungen zur Beeinflussung des Riechvermögens.
[1] Yee KK, Rawson NE. Retinoic acid enhances the rate of olfactory recovery after olfactory nerve transection. Brain Res Dev Brain Res. 2000 Nov 30;124(1-2):129-32.
[2] Toth J, Temmel AF. Medikamentöse Therapie der Riechstörungen. Laryngorhinootologie. 2004 Feb;83(2):124-34.
[3] Garrett-Laster M, Russell RM, Jacques PF. Impairment of taste and olfaction in patients with cirrhosis: the role of vitamin A. Hum Nutr Clin Nutr. 1984 May;38(3):203-14.
[4] Mundt B, Krakowsky G, Roder H, Werner E. Loss of smell and taste within the scope of vitamin B 12 deficiency. Psychiatr Neurol Med Psychol (Leipz). 1987 Jun;39(6):356-61.
[5] Damm M, Temmel A, Welge-Lussen A, Eckel HE, Kreft MP, Klussmann JP, Gudziol H, Huttenbrink KB, Hummel T. Riechstörungen. Epidemiologie und Therapie in Deutschland, Österreich und der Schweiz. HNO. 2004 Feb;52(2):112-20.