Quint et al. 2002 [1] propagieren den N-methyl-D-aspartat (NMDA) Antagonisten Caroverin als mögliche Therapie bei sensori-neuralen Riechstörungen (post-viral, idiopathisch, nach Schädel-Hirn-Traumata). Sie gaben 51 Patienten Caroverin oral, 120 mg täglich, für 4 Wochen, und stellten eine signifikante Verbesserung des Riechvermögens sowohl bei Hyp- als auch bei Anosmikern fest.
Die positive Wirkung von NMDA-Antagonisten könnte sich dadurch erklären, dass es ein Antioxidans ist, durch Blockieren von NMDA-Rezeptoren im Bulbus olfactorius die Reizleitung verbessert bzw. die Feedback-Hemmung im Bulbus olfactorius reduziert und die excitotoxische Reaktion von Glutamat durch Rezeptorantagonismus hemmt.
Fazit: Caroverin ist eine therapeutische Option für sensori-neurale Riechstörungen mit noch ausstehender placebokontrollierter Doppelblindstudie.
[1] Quint C, Temmel AF, Hummel T, Ehrenberger K. The quinoxaline derivative caroverine in the treatment of sensorineural smell disorders: a proof-of-concept study. Acta Otolaryngol. 2002 Dec;122(8):877-81.